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Fessenheim

Badische Zeitung vom Dienstag, 18. Dezember 2007

Stickelberger thematisiert Krebsrisiko
Anfrage wegen Atommeilern

LÖRRACH (BZ). Der SPD-Landtagsabgeordnete Rainer Stickelberger will von der Landesregierung Auskunft, wie sie das Krebsrisiko für Kleinkinder im Umfeld der grenznahen Atomkraftwerke Fessenheim (Frankreich) und Leibstadt (Schweiz) einschätzt. Stickelberger hat dafür gesorgt, dass beide AKW in einem SPD-Antrag zum Krebsrisiko rund um die drei baden-württembergischen Atomkraftwerke aufgenommen werden. "Die Erkrankungswahrscheinlichkeit macht ja nicht vor den Staatsgrenzen halt", begründet Stickelberger.


Gerade in Frankreich werde es von offizieller Seite nicht gerne gesehen, wenn offen über die Gefahren der Kernkraft diskutiert werde, heißt es in einer Pressemittelung des Abgeordneten weiter. Umso wichtiger sei es, wenn man bei Fessenheim genau hinschaue. Immerhin handele es sich bei diesem direkt an der Grenze gelegenen Atomkraftwerk auch noch um das älteste Kernkraftwerk Frankreichs.

Anlass der SPD-Initiative waren die Ergebnisse einer Studie des Bundesamtes für Strahlenschutz. Diese epidemiologische Studie hat bei Kindern in der Umgebung der 16 Standorte deutscher Atomkraftwerke statistisch eine erhöhte Erkrankungshäufigkeit für Krebs festgestellt. Das Bundesamtes für Strahlenschutz war bislang nicht durch eine atomkritische Haltung aufgefallen. "Um so ernster müssen wir jetzt diese Ergebnisse nehmen und nach den Ursachen forschen", so Stickelberger. In dem Parlamentsantrag wollen die Sozialdemokraten insbesondere wissen, wie sich die Fallzahlen über die einzelnen AKW-Standorte verteilen. Außerdem müsse das Land mit seinen Forschungseinrichtungen und Universitäten einen Beitrag zur Aufklärung über die Ursachen des erhöhten Leukämie-Risikos leisten. Der Zusammenhang sei so eindeutig, dass reiner Zufall kaum in Frage komme.

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