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Pressebericht

Fessenheim

Badische Zeitung vom Donnerstag, 5. Juli 2007

Atomaufsicht kritisiert Fessenheim
49 Störfälle im Jahr 2006

STRASSBURG (AFP). Das Atomkraftwerk Fessenheim im Elsass hat von der französischen Behörde für Atomaufsicht (ASN) schlechte Noten bekommen. Die Sorgfalt beim Betrieb des über 30 Jahre alten Kraftwerks am Oberrhein sei unzureichend, kritisierte der Leiter des Straßburger ASN-Büros, Alain Liger, als er gestern die Jahresbilanz seiner Behörde für 2006 vorstellte. Zu verbessern seien vor allem die Bedingungen, unter denen externe Dienstleister im Kraftwerk eingesetzt würden. Der staatliche französische Elektrizitätskonzern EdF müsse seine Kontrollen verbessern.

Routine führe dazu, dass das Personal des Atommeilers manchmal von den vorgeschriebenen Prozeduren abweiche, erläuterte Guillaume Wack, der für die Überwachung von Fessenheim zuständig ist. "Gegen diese Routine kämpfen wir an." Insgesamt hatte das Kraftwerk im vergangenen Jahr 49 Störfälle und kleinere Pannen gemeldet. Zehn davon wurden auf der sieben Stufen zählenden internationalen Störfallskala mit eins eingestuft, die anderen mit null. Umweltschützer auf beiden Seiten des Rheins fordern seit Jahren die Stilllegung des AKW Fessenheim, des ältesten Druckwasserreaktors in Frankreich. Die EdF will jedoch eine Verlängerung der Laufzeit um weitere zehn Jahre erreichen. Darüber muss die ASN im kommenden Jahr nach einer umfangreichen Prüfung entscheiden.

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