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Fessenheim

Von WZ Online / APA

Frankreich: Proteste gegen Atomkraft
Beginn einer Bewegung wie in den 70er Jahren?

Demontration in Straßburg. (© EPA- Karaba)

Illustration - Demontration in Straßburg.

Aufzählung Studie: Reaktor würde 9/11-Angriff nicht überstehen

Mehrere große Demonstrationen gegen den Bau eines neuen Atommeilers fanden am Samstag in Frankreich statt. Allein in Rennes gingen etwa 40.000 Atomkraftgegner auf die Straße, um gegen den Europäischen Druckwasserreaktor (EPR) zu protestieren. Auch in Lyon, Straßburg und Toulouse beteiligten sich mehrere tausend Menschen an den Kundgebungen. Die Veranstalter sprachen von einer "historischen Mobilmachung".

Der französische Staatskonzern Electricité de France (EDF) errichtet derzeit in Flamanville in der Normandie rund 160 Kilometer nördlich von Rennes den ersten Europäischen Druckwasserreaktor in Frankreich. Die Kosten werden auf rund 3,3 Milliarden Euro beziffert. Gegner werfen EDF vor, mit dem Projekt die Atomenergie weiter als Hauptenergiequelle Frankreichs festschreiben zu wollen.

Unter den Demonstranten in Rennes befnden sich der trotzkistische Präsidentschaftskandidat Olivier Besancenot, der Grünen-Politiker Yves Cochet sowie die frühere Umweltministerin Corinne Lepage.

In Frankreich gibt es bereits 58 Atomreaktoren, die rund drei Viertel des Strombedarfs decken. Der besonders leistungsstarke EPR wurde vom französischen Areva-Konzern und Siemens gemeinsam entwickelt. Europas erster Meiler dieser Art wird zurzeit in Finnland errichtet.

Erst vor kurzem war eine Studie des französische Stromkonzerns EDF aufgetaucht, die feststellt, dass ein EPR einer Flugzeug-Attacke wie jener vom 11. September 2001 in New York nicht standhalten würde.

 © 2007 EPA- Karaba