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Pressebericht

Fessenheim

Badische Zeitung vom Montag, 5. März 2007

Winden schließt sich "Tras" an
Fraktionsübergreifende Auffassung, dass das Atomkraftwerk Fessenheim geschlossen werden soll

WINDEN (em). Die Gemeinde Winden beantragt zum 1.Juli die Mitgliedschaft im Trinationalen Atom-Schutzverband (TRAS). Der Antrag der SPD-Gemeinderätinnen stieß auch in den anderen Fraktionen auf breite Resonanz.

Franka Weis begründete den Antrag in der jüngsten Ratssitzung. Die Sorge, die sie und ihre Kollegin Pia Lach mit vielen Menschen teilen, habe sie bewogen, die Stilllegung des altersschwachen Atomkraftwerkes Fessenheim im Elsass zu betreiben. Nachdem bereits verschiedene Kommunen dem Schutzverband beigetreten sind, sollte auch die Gemeinde Winden einen mittelfristigen ideellen und materiellen Beitrag zur Stilllegung leisten. Dabei verwies sie auf einige Veröffentlichungen in der Badischen Zeitung. "Wir wollen erreichen, dass mehr Informationen veröffentlicht werden", sagte Franka Weis. Von Seiten der Betreiber sei kein Interesse an einer Stilllegung vorhanden. "Der Beitritt unserer Gemeinde sollte ein Signal sein, auf die Schließung hinzuwirken", so Weis.

"Dass wir ohne Atomstrom nicht existieren können", sei allen wohl klar, meinte Pirmin Wißler (CDU) dazu, was jedoch nicht besage, "dass wir das, was im Elsass passiert, kritiklos hinnehmen". Das Atomkraftwerk Fessenheim sei nicht nach den neuesten Standards gebaut und außerdem veraltet. Daher plädiere auch er dafür, sich dem Schutzverband anzuschließen.

Ähnlich sieht es Bürgermeister Clemens Bieniger: "Das Atomkraftwerk Fessenheim ist eine tickende Zeitbombe", sagte er, worauf man ständig ein Auge zu richten habe. Es sei gut, einen Fuß in der Tür zu haben, "200 Euro sind kein schlecht investiertes Geld", so Bieniger. So hoch wird der Beitrag der Gemeinde Winden an TRAS sein. Auf den 1.Juli soll nun der Beitritt beantragt werden. Bei einer Gegenstimme wurde dieser Antrag angenommen.

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