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Pressebericht

Fessenheim

Badische Zeitung vom Mittwoch, 7. Februar 2007

Neuer Leiter für Fessenheim
Hauptinspektion in zwei Jahren

FESSENHEIM (bnü). Das Kernkraftwerk Fessenheim bekommt einen neuen Chef. Vom 12. Februar an wird Jean-Phillipe Bainier (48) das Werk leiten — für ihn keine neue Aufgabe: Er stand zuletzt an der Spitze des Atomkraftwerks von Dampierre an der Loire, und er war bereits als junger Ingenieur in Fessenheim tätig. Bainier übernimmt den Direktorenposten von Joseph Sanchez, der nach elf Jahren Fessenheim nach Paris zurückkehrt.

Ségolène Royale, die Kandidatin der Sozialisten, hat zwar angekündigt, im Falle ihrer Wahl zur neuen Präsidentin ziehe sie die Schließung von Frankreichs ältestem Kernkraftwerk — Fessenheim — in Erwägung. "Wir machen keine Politik, wir produzieren Strom und tragen Sorge für die absolute Sicherheit der Anlage", lautet dazu der Kommentar des noch amtierenden Direktors Sanchez. Dafür verlasse er sich auf die Fakten und nach der jüngsten Inspektion sei davon auszugehen, dass das Kraftwerk sicher sei.

In Fessenheim steht die nächste große Zehnjahresinspektion, von deren Ergebnis der Weiterbetrieb abhängt — in zwei Jahren an. Unangemeldete Kontrollen führt die Atomaufsichtsbehörde DRIRE ebenfalls regelmäßig durch. 400 Millionen Euro hat der Stromkonzern in den vergangenen zehn Jahren in die Anlage von Fessenheim investiert. "Wir sind auf dem neuesten technischen Stand", sagt Sanchez. 49 Zwischenfälle, überwiegend auf Niveau 0 der internationalen Skala für Störfälle, meldete das AKW, das als besonders störanfällig gilt, im Jahr 2006. Dazu der scheidende Kraftwerksdirektor: "Vor Anlagen, die keinerlei Vorkommnisse zu melden haben, sollte man sich in Acht nehmen."

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