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Pressebericht

Fessenheim

Badische Zeitung vom Samstag, 30. September 2006

Ein klares Zeichen gesetzt
Fessenheim und der TRAS

Bessere Argumente setzen sich nicht immer durch. Ideologische Verbohrtheit steht dem entgegen. Vor allem, wenn es um die Grundsatzfrage "Kernenergie ja oder nein" geht. Das war aber nicht das Thema am Donnerstag, als im Schliengener Rat erneut über den Beitritt zum Trinationalen Atomschutz-Verband (TRAS) diskutiert wurde. Ratsmitglied Uli Peise gab der Debatte um den richtigen Weg hin zur Stilllegung des Schrottreaktors Fessenheim einen parteipolitischen Anstrich. Das Gremium ließ sich aber nicht darauf ein. Und das war gut so. Barbara Theurer trug mit zur Versachlichung der Diskussion bei, als sie auf den Kern des eigentlichen Anliegens verwies: die Sicherheit der Menschen in der Region. Dafür etwas zu tun, liegt durchaus auch in der Verantwortung eines jeden Ratsmitgliedes, gleich welcher Couleur. Die Annahme, eh nichts ausrichten zu können, ist nur dann richtig, wenn alle diesen Ohnemichel-Standpunkt einnehmen. Der Gemeinderat Schliengen hat dagegen ein Zeichen gesetzt. Die lang gehegte Meinung, dass über die Überwachungskommission des KKW Fessenheim mehr für die Sicherheit der Bevölkerung getan werden kann, ist nun wie eine Seifenblase zerplatzt: So einfach beitreten kann man der CLS gar nicht. Der Abgeordnete Fleischer hat da beständig falsche Hoffnungen geweckt. Bürgermeister Bundschuh hat der plausiblen Annahme zum Durchbruch verholfen, dass der TRAS derzeitig das einzige aussichtsreiche Mittel ist, die Abschaltung des störanfälligen Reaktors in absehbarer Zeit zu erzwingen. In Auggen kommt das Thema noch mal auf den Tisch. Ist das die Wende?
Bernd Michaelis

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