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Badische Zeitung vom Donnerstag, 10. August 2006

Jusos warnen vor Atomkraftwerken
Jungsozialisten können Forderungen des CDU-Arbeitskreises Umwelt nicht nachvollziehen

LöRRACH (BZ). Die Jungsozialisten (Jusos) im Kreis Lörrach kritisieren die Äußerungen Ulrich Lusches und des "Arbeitskreises Umwelt" der CDU-Fraktion. Diese haben sich dafür ausgesprochen, die Laufzeiten von Atomkraftwerken (AKW) zu verlängern und gleichzeitig die Förderung von Zukunftsenergieformen wie die Geothermie niedrig zu halten, schrieben die Jusos in einer Pressemitteilung.

Die Vorfälle im schwedischen Kraftwerk Forsmark am 25. Juli hätten gezeigt, welche Gefahren von der Atomenergie ausgehen. Ähnliche Probleme habe es bereits im Dezember 2003 in Baden-Württemberg gegeben, als ein Riss in einem Aggregat im AKW Phillipsburg festgestellt wurde. Die Landesregierung habe damals versucht, die Ereignisse herunterzuspielen. Auch im AKW Fessenheim habe einer der Reaktoren nach einem "technischen Zwischenfall" an einer Sicherheitsschleuse Ende Juli dieses Jahres abgeschaltet werden müssen. Solche Zwischenfälle, so die Jusos Lörrach, zeigten wie unsicher nach wie vor die Kernenergie sei. Es werde nie eine absolute Sicherheit im Umgang mit dieser Technik geben, die CDU betreibe Augenwischerei, wenn sie dies behaupte.

Die Landesregierung müsse endlich einsehen, dass die Atomkraft viel zu risikoreich sei und mit einer wirklichen Förderung von Zukunftsenergieformen beginnen. Stattdessen forderten Lusche und die CDU gar eine Verlängerung der Laufzeiten von Atomkraftwerken und weigerten sich aus ideologischen Gründen, erneuerbare Energien zu fördern. Es sei ein Ammenmärchen anzunehmen, dass die Atomkraftwerke gar "Gewinne", die dann in Förderungen von Zukunftsenergien gesteckt werden könnten, liefern würden. Tatsächlich seien die Atomkraftwerke Milliardengräber des Staatshaushaltes. Nach wie vor würden AKW über alle Maßen subventioniert, alleine die Tatsache, dass sich Betreiber nur im Promille-Bereich der möglichen Schäden versichern müssten und im Notfall der Staat alleine aufkommen müsse, mache den Atom-Strom günstiger. Ohne diese Hilfe wäre ein angeblich "Gewinn" bringender Betrieb dieser Kraftwerke gar nicht erst möglich. Viele weitere angebliche Argumente, wie die des "CO-freien", "sauberen" Stromes seien als Lügen entlarvt und sprächen neben weiteren Faktoren für eine schnelle Einstellung aller AKW.

 © 2006 Badische Zeitung