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Pressebericht

Fessenheim

Badische Zeitung vom Dienstag, 20. Dezember 2005

Grüne wollen Fessenheim abschalten
Störung bei Notkühlpumpen

LÖRRACH (BZ). Die Grünen in Südbaden fordern die umgehende Abschaltung des Atomkraftwerks im elsässischen Fessenheim. Sie begründen dies mit den vergangene Woche bekannt gewordenen Mängeln. So sind die Pumpen des Notkühlsystems nicht voll funktionssicher.
Der grüne Landtagskandidat des Wahlkreises Lörrach, Josha Frey, hält es deshalb für nicht mehr verantwortbar, dieses Werk weiter in Betrieb zu belassen. Fessenheim müsse sofort herunter gefahren werden, fordern er und der grüne Landtagsabgeordnete aus dem Breisgau, Walter Witzel.
Frey wies darauf hin, dass dieser Vorfall als ein ernst zunehmender Störfall der Kategorie zwei eingestuft wurde. Erstaunt zeigte er sich, dass erst jetzt diese technischen Mängel ans Tageslicht kamen. Die zuständigen Aufsichtsbehörden müssten sich fragen lassen, ob sie ihre Arbeit tatsächlich mit der nötigen Sorgfalt erledigt hätten. “ Solange die Pumpen des Notkühlsystems nicht technisch einwandfrei laufen, muss das Atomkraftwerk abgeschaltet werden” , fordert Frey nun die Betreiber zu sofortigen Konsequenzen auf.
Aus Sicht der Grünen belegt der jüngste in einer Reihe von Störfällen in Fessenheim, dass der Betrieb von Atomkraftwerken zu viele unkalkulierbare Risiken berge. Gerade jene, wie der CDU-Ministerpräsident Günther Oettinger, die für eine Laufzeitenverlängerung der Atomkraftwerke kämpfen, müssten endlich erkennen, dass diese Technologie gefährlich und nicht zu Ende gedacht ist. Die einzige energiepolitische Konsequenz könne nur der Atomausstieg sein. Stattdessen müsse man einen regenerativen Energiemix mit Sonne, Biomasse, Wind und Wasser aufbauen.

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